Sicherstellung der erfolgreichen Führung eines Softwarestandards im Rahmen eines Reengineerings
Projektausgangslage: Aufbau der unternehmenseigenen Software MigCenter und deren Pain Points
Das Projekt wurde in der Abteilung Data Management & Migration (DM&M) der Deutschen Telekom IT GmbH durchgeführt. Diese Abteilung verwendet die eigenentwickelte Software MigCenter. Diese 1996 erstmals eingesetzte Software stellt Bibliotheken zur Verfügung, mit denen unter anderem die Migration, Transformation und Analyse von Daten durgeführt werden können. Ein Bestandteil des MigCenters ist der sogenannte MigKernel. Dieser kapselt die allgemeinen Funktionalitäten der Software. Seine hauptsächliche Aufgabe ist die Massendatenverarbeitung. Für verschiedene Projekte wird auf Basis des MigCenters, auf die jeweiligen Umstände angepasste Software entwickelt. Da das MigCenter seit über 20 Jahren weiterentwickelt wurde, existiert eine große Anzahl an Quellcode, der nicht mehr in Verwendung ist. Er wurde von den Mitarbeitern, der Abteilung DM&M komplett individuell geschrieben und folgt daher keinem einheitlichen Standard. Dies führt wiederum zu erhöhtem Aufwand bei der Einarbeitung neuer Mitarbeiter. Deshalb soll im Rahmen dieses Projektes ein Softwarestandard eingeführt werden. Dazu wurde das Java-Framework Spring Batch ausgewählt. Dieses ist für die Massendatenverarbeitung optimiert und bietet sich somit für das MigCenter an.
Zielsetzung des Projektes: Bereitstellung einer Softwarebibliothek
Das langfristige Ziel ist es, den MigKernel mittels eines Software-Reengineerings auf Spring Batch umzustellen. Im Betrachtungsrahmen der Masterthesis steht die Umstellung des sogenannten Core-Controllers. Das ist der Bestandteil des Kernels, der die Transformation von Daten durchführt. Die neue Software soll dabei die gleichen Funktionalitäten wie die bisher verwendete Software besitzen. Weiterhin steht die Codequalität im Fokus. Die neue Software darf, da sie unabhängig von den anderen Bestandteilen des MigCenters ausgeführt werden können muss, keine Abhängigkeiten zu diesen aufweisen. Das Projektziel ist es, eine Softwarebibliothek bereitzustellen, die auf Spring Batch basiert und diese Punkte berücksichtigt. Es soll ein Vorgehen ausgearbeitet werden, das diese drei Faktoren bei der Einführung eines Standards mittels eines Reengineerings berücksichtigt. Auf dieses Vorgehen kann dann bei der Umstellung weiterer Bestandteile des Kernels zurückgegriffen werden. Somit liegt mit Abschluss des Projektes eine Softwarebibliothek basierend auf Spring Batch sowie eine Vorgehensweise für die Einführung eines Softwarestandards mittels eines Reengineerings vor.
Projektentwicklung: Entwicklung der Software
Das gesamte Projekt wurde im Zeitraum von ungefähr einem Jahr durchgeführt. An der praktischen Umsetzung der Entwicklung der neuen Software waren Mitarbeiter der Abteilung DM&M beteiligt. Ein festangestellter Softwareentwickler stand den Projetmitarbeiter beratend zur Seite. Mit Abschluss der Projektzeit war das Projekt zu 95 % fertiggestellt. Die noch offenen Aufgaben wurden in ein Nachfolgeprojekt ausgelagert.
Auf Basis der praktischen Umsetzung und einer theoretischen Ausarbeitung wurde für das Projekt eine Vorgehensweise für ein Software-Reengineering bei der Einführung eines Standards entwickelt. Die Vorgehensweise betrachtet hauptsächlich drei Faktoren des ISO-Standards 25010. Dieser Standard legt Qualitätsmerkmale für Software fest. Diese drei Faktoren sind die funktionale Eignung, Wartbarkeit und Kompatibilität. Sie standen im Fokus, da sie mit den an die Software gestellten Anforderungen zum Großteil übereinstimmen.
Big Picture Tobias Gruber (Quelle: Eigene Darstellung)
Mehrwert für die Deutsche Telekom AG: Neue Version einer Softwarebibliothek
Das Projektunternehmen erhält mit Abschluss des Projektes eine neue Version einer bereits bestehenden Softwarebibliothek. Damit ist es möglich, vorliegende Projektsoftware mit der alten und neuen Version zu verwenden. Das ermöglicht es langfristig, die alte Version komplett abzulösen und gleichzeitig die dauerhafte Durchführung der Migrationen und anderen Teamaufgaben sicherzustellen.
Durch die Einführung des Standards ergeben sich verschiedene Vorteile:
- Ein Vorteil ist eine leichter nachzuvollziehende Anwendungslogik.
- Damit verringert sich der Aufwand, neue Mitarbeiter in die Software einzuarbeiten.
- Zusätzlich führt die Nutzung des Standards dazu, dass sich in Zukunft der Wartungsaufwand verringert.
Weiterhin kann die erarbeitete Vorgehensweise genutzt werden, um weitere Software umzustellen. Zwei Projekte sind dabei ersichtlich: Eines betrifft die Umsetzung der aus dem Praxisprojekt offen gebliebenen Aufgaben. Das andere bezieht sich auf ein Reengineering der anderen Bestandteile des MigKernels, neben dem Core-Controller. Hier spielt das bereits umgesetzte Praxisprojekt hinein. Die dort gesammelte praktische Erfahrung mit der Vorgehensweise wird für diese weiteren Projekte hilfreich sein.
Mit SCMT zu Ihrem Projekterfolg!
Wissen ist Vorsprung. Und somit der entscheidende Faktor für langfristigen Erfolg. Das SCMT bietet Partnerunternehmen Zugang zu neuen Forschungserkenntnissen, Trends und Innovationen. Es bietet Ihnen wissenschaftlich fundierte Problemlösungen und verschafft Vorteile im globalen Wettbewerb. Um den Wissenstransfer direkt in die Praxis zu übertragen, kooperiert das Steinbeis Center of Management and Technology (SCMT), das größte Projekthaus im Steinbeis-Verbund, eng mit der School of Management and Technology (SMT), eine Business School der Steinbeis-Hochschule.
Dabei spielt das Projekt-Kompetenz-Studium® (PKS) als ein einzigartiges Studiensystem eine wichtige Rolle. Denn es entsteht für alle Beteiligten eine echte Win-win-Situation – sowohl für die projektgebenden Unternehmen als auch für die projektbearbeitenden Studenten: Im Mittelpunkt steht stets ein innovatives Praxisprojekt.
Anmeldung zum Newsletter der SMT & SCMT GmbHBleiben Sie mit uns in Kontakt und erhalten Sie alle unsere Neuigkeiten.
More NewsEntdecke weitere Beiträge
Steinbeis zu Besuch beim Weltmarktführer Kärcher
Dieser Besuch, der im Rahmen der Vorlesung „Change Management & Corporate Transformation“ unter der Leitung von Prof. Dr. Jan Roy Edlund stattfand, bot den Studierenden die Gelegenheit, ihr theoretisches Wissen mit praktischen Erfahrungen zu verknüpfen. Ein Erfahrungsbericht von Stefanie Daxer, MBE Studentin an der School of Management and Technologie.
40 Jahre Steinbeis – Wissen generieren und anwenden.
Die Neuzeit der Steinbeis-Stiftung begann vor vierzig Jahren: Johann Löhn legte 1983mit seinem System des unternehmerischen Wissens- und Technologietransferprozessesdie Grundlage für den heutigen Verbund von mehr als 1.100 Steinbeis-Unternehmen. Er formte dazu die nach Ferdinand von Steinbeis (1807 – 1893) benannteund 1971 gegründete Steinbeis-Stiftung zum Rahmen für einen unternehmerischenWissens- und Technologietransfer um.
Steinbeis Innovation Hub bringt Mittelstand und Start-ups zusammen
Mittelständische Unternehmen sind das Rückgrat der deutschen Wirtschaft.[1] Zur Absicherung dieses Erfolgsmodells ist der Mittelstand gefordert, etablierte Stärken weiterzuentwickeln und die Potenziale neuer Technologien gezielt zu nutzen. Gerade Kooperationen mit Start-ups können erheblich zur Gestaltung solcher Transformationsprozesse beitragen. Genau das stand im Mittelpunkt des bereits abgeschlossenen Projekts „Bosch Startup Harbour“ – und soll mit dem Steinbeis Innovation Hub fortgeführt werden.