Fraunhofer empfängt Steinbeis Master Studierende
Master Studenten zu Gast im Service Engineering Lab
Letzten Mittwoch hatten die Steinbeis Master of Business & Engineering Studenten des Kurses „Change Management“ von Prof. Dr. Jan Roy Edlund die großartige Gelegenheit, das ServLab des renommierten Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) in Stuttgart-Vaihingen zu besuchen. Dadurch erhielten sie einen Einblick in aktuelle Forschungs- und Beratungsprojekte und erarbeiteten im Workshop Konzepte für innovative Dienstleistungen.
Nach einer spannenden Einführung des Leiters Service Engineering, Dipl.-Wirt.-Ing. Thomas Meiren, über die Geschichte der Forschungsprojekte von Fraunhofer (z.B. MP3 Format, E-Ladestationen-Steuerung, Quantentechnologie etc.), durften die Studenten bei einem Rundgang sowohl die hochmoderne Architektur als auch das nach neusten Erkentnissen konzipierte Innen-Design des Instituts kennenlernen. Dabei wurde deutlich, wie viel Wert bei Fraunhofer auf Innovation, New Work und Digitalisierung gelegt wird. Neben Show-Room-Laboren, neustem Schallschutz, Farb- und Lichtkonzepten oder Workflow-Umgebungen finden sich sogar Räumlichkeiten, bei denen Kundenumgebungen in einer Art Studio-Theater mit „Special Effects“ simuliert werden können. Hier wird Green Room-Techologie eingesetzt und mit modernsten Licht und Toneffekten und sogar auch mit olfaktorischer Wahrnehmung gearbeitet. Soll also zum Beispiel eine Kunden-Service-Interaktion in einer Fabrik oder Autowerkstatt inszeniert werden, kann zur Szenerie der Geruch von Öl oder Maschinen ausgeströmt werden.
Im Anschluss an die Führung, wurde den Studenten anhand eines realen Beratungsprojekts erläutert, wie „Service Engineering & Innovation“ in der Praxis funktioniert. Im Rahmen des Gemeinschaftsprojekts „Sauberes Wasser für Indien“ in Kooperation mit den Regierungen und VW wurde vom Fraunhofer IAO eine Ausbildung zum Thema „Water Management“ für den indischen Markt nach deutschem Vorbild entwickelt. Um die passenden Anforderungen zu erstellen, war es für das Entwicklungsteam wichtig, eine umfassende Marktforschung durchzuführen und die zu entwickelten Lösungen an die kulturellen Gegebenheiten anzupassen. Ein wichtiger Schritt bei der Entwicklung des Dienstleistungskonzepts war ferner die Visualisierung mithilfe von 3D-Modellen. Dadurch konnten die Mitarbeiter in allen Abläufen der Kläranlagen leichter geschult werden. Die Digitalisierung, so Thomas Meiren, spiele meist eine entscheidende Rolle als Impulsgeber für die Entwicklung neuer Dienstleistungen. Ein Beispiel dafür ist der Einsatz von Service-Robotik in Krankenhäusern, wie also etwa ein Roboter-Servicewagen die Wäsche von Raum zu Raum transportiert. Ein anderes die Verknüpfung von Sensoren mit einer zentralen Serviceplattform. Dadurch können beispielsweise Stadtmülleimer je nach Füllmenge und daher Notwendigkeit angefahren und entleert werden. Dies ermöglicht eine effizientere Müllentsorgung, denn es spart Zeit und damit Ressourcen.
Den Studenten wurde im Anschluss ein methodisches Ablaufschema zur Entwicklung neuer Dienstleistungen vorgestellt. Auf dieser Basis hatten sie die Möglichkeit, in Gruppenarbeiten, ein eigenes, innovatives Dienstleistungskonzept zu erstellen. Unterstützt und begleitet wurden sie dabei in sehr sympathischer Form von Jürgen Müller, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer IAO. In der Folge hatten die hochengagierten Studenten-Teams in der Tat eindrucksvolle, neue Lösungen entwickelt. So etwa ein „Digitaler Check-In Hub zur Entlastung von Empfangspersonal“ oder eine VR-Brille, die Hobby Köche visuell dabei unterstützt, „Zuhause zum Profi Koch“ zu werden. Auch ein „Digitales Verpflegungsmanagement für Krankenhäuser“ wurde erarbeitet. Zu guter Letzt hatten alle Gruppen die Möglichkeit, ihre Service-Innovationen zu präsentieren und dabei auch in Rollenspielen die Kunden-Anwender kreativ darzustellen, was z.T. für Humor und Applaus im Teilnehmerkreis und bei den Referenten sorgte.
Rückblickend war es ein sehr erfolgreicher, spannender und hochverdichteter Tag, an dem die Steinbeis Studenten viele Einblicke in das moderne Workspace des Fraunhofer IAO, deren Projekte und Methodiken erhalten durften.
Vielen Dank …
… an das Fraunhofer IAO für diese inspirierende Veranstaltung. Dank vor allem an Thomas Meiren für die kompetente Leitung, Jürgen Müller und Christophe Fondrier für die Begleitung während des Workshops und insbesondere an Steinbeis Projektleiter Christophe Fondrier, der früher selbst am Fraunhofer IAO gearbeitet hatte und das gemeinsame Projekt zwischen Steinbeis und Fraunhofer durch seine langjährigen Beziehungen überhaupt erst ermöglichte. Danke auch an Prof. Jan Roy Edlund, einen solchen Fieldtrip in sein Programm einzubeziehen.
von links nach rechts: Thomas Meiren, Christophe Fondrier, Jürgen Müller, Prof. Dr. Jan Roy Edlund
Ein Bericht von Larissa Hedrich, MBE Studentin Steinbeis, 11. Dez. 2023
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