Steinbeis zu Gast beim Verkehrsministerium Baden-Württemberg
Innovationen für die Verkehrswende: Studierende der Steinbeis Hochschule entwickeln kreative digitale Lösungen
„Motivierte Studierende gesucht: Wer hat Lust, einen aktiven Beitrag zur Verkehrswende zu leisten?“ Diesem Aufruf sind 20 engagierte Studierende der Steinbeis Hochschule unter der Leitung von Prof. Dr. Edlund gefolgt. Eingeladen vom Verkehrsministerium Baden-Württemberg, kamen sie zu einem Workshop am Wilhelmsplatz zusammen, um innovative Produktideen basierend auf erhobenen Verkehrsdaten zu entwickeln.
Die Aufgabe war anspruchsvoll: Die Studierenden, die in Teams eingeteilt wurden, sollten kreative Antworten auf die Frage finden: „Mit welchen digitalen Lösungen (z. B. Apps) können wir Fahrgäste, Radfahrende und Fußgänger*innen im öffentlichen Nahverkehr schneller, einfacher oder sicherer an ihr Ziel bringen?“
Die Studierenden des berufsintegrierten Studiengangs „Master of Business Engineering“ an der Steinbeis Hochschule brachten dafür die besten Voraussetzungen mit: einerseits die jugendliche Offenheit und Kreativität, um innovative Ideen zu entwickeln, andererseits fundiertes Fachwissen in digitalen und technischen Themen sowie berufliche Erfahrung.
Das Kooperationsprojekt, das als „Students-in-Motion-Challenge“ bekannt ist, wurde vom Team rund um MobiData BW ins Leben gerufen. MobiData BW ist eine Open-Data-Plattform der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW), einer Tochtergesellschaft des Verkehrsministeriums, die sich mit der Digitalisierung von Verkehrslösungen beschäftigt. Unterstützt wurde das Projekt von bwcon, einer Wirtschaftsinitiative mit über 650 Unternehmen in Baden-Württemberg, an der auch die Steinbeis Hochschule beteiligt ist.
Die Studierenden präsentierten eine Vielzahl innovativer Lösungsansätze, die die Mobilität der Zukunft aktiv gestalten könnten. So entwickelte ein Team eine „Oma-App“, die speziell für Senior*innen gedacht ist. Diese App schlägt sichere Fahrrouten vor, die zwar etwas länger sein können, dafür jedoch Baustellen oder verkehrsreiche Innenstädte meiden.
Ein weiteres Konzept beinhaltete ein Loyalty-Programm, das ähnlich wie bei Fluglinien funktioniert: Fahrgäste sammeln Punkte für ihre Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs. Diese Punkte können anschließend für kostenlose Fahrten oder Einkäufe eingelöst werden.
Auch Kombinationslösungen standen im Fokus der Teams: Eine App-Idee sieht vor, die gängige Fahrplanauskunft um weitere Verkehrsmittel wie Leihfahrräder, Scooter oder Car-Sharing zu erweitern. Auf diese Weise könnten Reisende ihre Wege noch flexibler und nachhaltiger planen.
Ein anderes Team schlug vor, durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) die Auslastung von Zügen in Echtzeit zu analysieren. Diese Daten könnten dann mithilfe von Farbkodierungen an den Waggons oder Einstiegsbereichen visualisiert werden. Fahrgäste wüssten so schon beim Eintreffen der Bahn, welche Waggons überfüllt sind und welche noch ausreichend Platz bieten.
Besonders hervorgehoben wurde die Siegeridee des Workshops: Eine App, die Kriminalstatistiken mit Fahrrouten kombiniert. Nutzer*innen können so mithilfe einer „Heat-Map“ erkennen, welche Gebiete – insbesondere in den Nachtstunden – besser gemieden werden sollten.
Ein weiteres Konzept, das viel Zuspruch erhielt, richtet sich an mobilitätseingeschränkte Personen. Diese App zeigt barrierefreie Routen an und ermöglicht es, bei Bedarf ein Hilfe-Signal auszusenden. Dieses Signal wird dann in der App anderer Nutzer*innen angezeigt, die sich in der Nähe befinden und Unterstützung leisten könnten – ein wertvoller Beitrag zur inklusiven Mobilität.
Der Workshop wurde von Marlene Piecha (Innovationsmanagerin NVBW/MobiData BW) und Antonia Heppeler (Innovationsmanagerin bwcon) geleitet. Beide führten die Teilnehmenden humorvoll und kompetent durch den Tag. Moderne Methoden wie Design Thinking und Business Model Canvas halfen den Teams, schrittweise von der Problemstellung über erste Ideen bis zu konkreten Lösungen zu gelangen.
Am Ende des Tages präsentierten die Studierenden ihre Ergebnisse in 5-Minuten-Pitches, ähnlich wie im TV-Format „Die Höhle der Löwen“. Die Jury, bestehend aus Vertreter*innen des Verkehrsministeriums und der Projektpartner, zeigte sich beeindruckt von der Vielfalt und Qualität der Ideen.
Der Workshoptag hat eindrucksvoll gezeigt, wie durch professionelle Methoden, gute Moderation und die Zusammenarbeit motivierter Teilnehmender in kurzer Zeit anwendbare Innovationen entstehen können. Das Initiatoren-Team von „Students-in-Motion“, die Studierenden der Steinbeis Hochschule sowie die beteiligten Partner können stolz auf die Ergebnisse sein.
Und wer weiß – vielleicht werden wir schon bald die eine oder andere dieser Ideen als App nutzen, wenn wir im öffentlichen Nahverkehr unterwegs sind.
Ein besonderer Dank geht an Monika Burkhard (Geschäftsführerin NVBW) und Christophe Fondrier (Bereichsleiter Digitale Mobilität) für das Hosting des Projekts sowie an Marlene Piecha, die das Vorhaben federführend in Kooperation mit bwcon vorangetrieben hat. Dank gebührt auch Alexandra Rudl und Antonia Heppeler von bwcon für die professionelle Begleitung sowie Luca Garcia für die Facilitation während des Events.
Nicht zuletzt sei Manuel Hautzinger (Referent Verkehrsministerium) für seinen Vortrag zur Digitalisierungsstrategie des Landes Baden-Württemberg und Kristin James (Officeleitung Prof. Edlund) für die Organisation des Vorhabens gedankt.
Bericht von Clara Kuder, MBE Studentin
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